Mein Weg zu TAVOLA ROSA BASEL
- TAVOLA ROSA BASEL
- 9. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Ich wusste, dass ich stark bin und ein großartiges Umfeld habe. Deshalb dachte ich, ich bräuchte keine Unterstützung von fremden Frauen. Wie unglaublich wertvoll der Austausch mit Gleichgesinnten ist - habe ich erst später erkannt.
Mit 30 Jahren erhielt ich die Diagnose Brustkrebs. Ein langer und steiniger Weg lag vor mir, aber die Heilungschancen standen gut. Ich bekam einen Ordner voller Informationen – darunter auch ein Flyer von Tavola Rosa. Man empfahl mir, mich dort zu melden. Es gäbe eine Gruppe für jüngere Frauen, die ihre Erfahrungen, Ängste und Sorgen miteinander teilen.
Der Flyer landete erst einmal unbeachtet in einer Ecke meiner Wohnung. Schließlich hatte ich meinen Partner, meine Familie und Freunde, die mich tatkräftig unterstützten. Also kämpfte ich mich durch die Chemotherapie und die Operation – auch der Strahlentherapie sah ich zuversichtlich entgegen. Doch als die letzte Bestrahlung vorbei war und ich wusste, dass die erste Nachsorgeuntersuchung erst in drei Monaten stattfinden würde, fiel ich in ein tiefes seelisches Loch.
Meine positive Einstellung war wie weggeblasen. Ich konnte mich über nichts mehr freuen, nicht mehr lachen. Ich war müde, erschöpft – und spürte, dass ich es allein nicht aus diesem Loch schaffe. Auch mein Umfeld konnte mir dabei nicht helfen. Also suchte ich eine Psychologin auf. Ihr Rat: Sprich mit Gleichgesinnten, die ähnliches durchgemacht haben.
So nahm ich Kontakt zu Barbara, der Gründerin von TAVOLA ROSA BASEL, auf. Nach einem liebevollen Telefongespräch lud sie mich zum Tavola Rosa Young Stammtisch ein. Dort begegnete ich einer warmherzigen Gemeinschaft von Frauen, die sich in ganz unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Sie sind unglaublich herzlich, humorvoll und offen. Sie hören zu, ohne zu urteilen, und verstehen Dinge, die man kaum in Worte fassen kann – einfach, weil sie selbst Ähnliches erlebt haben. Dieses tiefe Verständnis, das nur Gleichgesinnte geben können, hat mir enorm geholfen. Besonders schön fand ich, dass sich die Gespräche nicht nur um das Thema Brustkrebs drehten, sondern auch um alltägliche Dinge, die das Leben bereichern.
Schon nach dem ersten Treffen ging ich mit neuer Energie nach Hause. Und bald schon fand ich aus meinem Tief heraus – mit frischem Mut und einem neuen Blick auf meinen veränderten Alltag. Durch Tavola Rosa habe ich nicht nur Unterstützung erhalten, sondern auch wertvolle Freundschaften geknüpft und neue Hobbies entdeckt. Ich bin unendlich dankbar, Teil dieser besonderen Gemeinschaft zu sein.
Selina
Juni 2025

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