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Aromatherapie: (D)eine emotionale Stütze bei Brustkrebs


Uff, ich habe Brustkrebs. Und was nun?!  


Als ich dieses Jahr meine Diagnose bekommen habe, hat es mir erstmal ordentlich die Füsse unter den Beinen weggezogen. Vielleicht steckst du selbst, oder eine liebe Angehörige ja gerade in einer ähnlichen Situation.  


Die nächsten Therapieschritte sind meist schnell besprochen, Untersuchungen, Operationen und Spitalaufenthalte werden geplant. Und trotzdem ist da noch etwas, das so gar nicht planbar ist: die Achterbahnfahrt der Gefühle und der Berg an Unsicherheit, Ängsten, Niedergeschlagenheit, Frust oder auch die Wut, die bei so einer Diagnose auch mit im Schlepptau ist.   Unabhängig davon, ob die Diagnose erst vor kurzem gestellt, oder aus einer Patientin vielleicht schon längst eine Überlebende geworden ist. Krebs verändert das Leben. Plötzlich ist nichts ist mehr wie vorher.  


Obwohl ich schon seit einigen Jahren mit ätherischen Ölen arbeite, merke ich durch mein persönliches Erleben nochmal auf eine ganz besondere Art, wie hilfreich und wohltuend es sein kann, ganz gezielt aromatherapeutisch für sich zu sorgen. Vor allem auf emotionaler und seelischer Art, aber auch auf körperliche Weise. In der zermürbenden Zeit bis zur endgültigen Diagnose und während der Therapie, genauso wie für den neuen Lebensabschnitt im Anschluss. Dann als Frau 2.0 quasi.  


Die Wirkweise von ätherischen Ölen ist dabei recht einfach. Durch den Weg über die Nase gelangen die Duftmoleküle des Öls direkt ins zentrale Nervensystem und in das Emotionszentrum unseres Gehirns. Dort unterstützen die Öle die Ausschüttung von entsprechenden Neurotransmittern und können dadurch unser Wohlbefinden innerhalb weniger Sekunden verbessern.  


Dabei ist die einerseits natürlich die Wahl des passende ätherischen Öl wichtig. Andererseits ist das persönliche Geschmacksempfinden aber genauso relevant, damit sich am Ende tatsächlich die gewünschte Wirkung einstellen kann.  Um aus dem vielfältigen Angebot aus ätherischen Ölen und -Qualitäten die passende Auswahl treffen zu können, ist es in der Regel lohnenswert, sich von einer Aromatherapeut:in oder einer anderen Fachperson im Vorfeld fachkundig und individuell beraten zu lassen. Auch, um die Öle am Ende zielführend und sicher anwenden zu können.  


Welches Motto du bei ätherischen Ölen in jedem Fall berücksichtigen solltest, ist: „Qualität statt Quantität.“ Oft reicht schon eine Handvoll hochwertiger Öle, um für diese herausfordernde Zeit gut gewappnet zu sein. (Teil-)synthetische „Duft"öle aus dem Discounter solltest du dabei möglichst im Ladenregal oder auf dem Weihnachtsmarkt zurücklassen, falls du deiner Gesundheit etwas Gutes tun möchtest.  


Eine kleine Auswahl von ein paar themenspezifschen Ölen habe ich dir hier zusammengestellt:  

  • Angstlinderung: Eine Krebsdiagnose ist oft mit Ängsten verbunden. Öle wie Rose, Lavendel, römische Kamille, Muskatellersalbei, Weihrauch und Copaiba können dir dabei helfen, die Angst zu lindern.  

  • Entspannung/zur Ruhe kommen: Ätherische Öle wie Weihrauch, Lavendel, römische Kamille und sibirische Tanne können dabei helfen, im Gedankenkarussel zwischendurch den Pause-Knopf zu finden, innere Ruhe zu finden und Körper und Geist zu regenerieren. Auch für die Erholung nach einer Operation können diese gute Dienste leisten.

  • Schlaf: Um leichter ein- und durchschlafen zu können, haben sich zum Beispiel die ätherischen Öle Lavendel, Bergamotte, römische Kamille, Neroli und Copaiba bewährt.   

  • Stimmungsaufhellung: Wenn es jetzt im Herbst aussen oder in deinem inneren Trübsal bläst, eignen sich besonders die Zitrusöle, um dein Licht wieder scheinen zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel Öle wie Zitrone, Orange und Grapefruit. Ich persönlich liebe es zum Beispiel, morgens einen Tropfen Wildorange auf meinen Handflächen zu verteilen und direkt ein paar tiefe Atemzüge daraus zu nehmen.

  • Übelkeit (insbesondere während der Chemo): In Momenten, in denen es dir (gelinde gesagt) nicht wohl ist, kann zum Beispiel Pfefferminz-, Ingwer- oder Zitronenöl für Linderung sorgen. Zusätzlich kann die Pfefferminze oder dessen etwas "mildere Schwester“ Spearmint auch zwischendurch für einen kleinen Energiekick sorgen.  

  • Selbstwert/Selbstliebe: Wenn die Brust plötzlich unschöne Narben träg, ihre gewohnte Form verliert und wenn während der Therapie die Haare ausfallen, kann das für das eigene Selbstbild unfassbar schmerzhaft und schwer zum akzeptieren sein. Blütenöle wie Rose, Geranie oder Ylang Ylang um die Verbindung zu dir selbst zu stärken. Das Öl der Bergamotte gilt sogar als Öl der Selbstannahme.


Egal in welcher Phase du dich gerade auch befinden magst, ätherische Öle können dir helfen, dich emotional ins Gleichgewicht zu bringen, Stress abzubauen, Entspannung und Ruhe zu finden, sowie deinen Blick wieder dafür zu schärfen, was trotz allem gut in deinem Leben ist. Für mich ist der Einsatz von ätherischen Ölen eine ganz wunderbare Möglichkeit, mich bestmöglich und selbstbestimmt um mein Wohlbefinden zu sorgen. Besonders seit meiner Diagnose Brustkrebs.    


Alles Liebe und von Herzen ganz viel Kraft für dich.  


Mella, Aromatherapeutin und Teilnehmerin von TAVOLA ROSA BASEL    


PS: Falls du nach Unterstützung suchst, melde dich gerne per Mail an mella@mellahappinez.ch.  


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